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Eine kleine Zugabe von Lisa: Lese ein paar Zeilen über die geschichtliche Entwicklung der Erotik-Shops in Deutschland, Österreich und der Schweiz...

Erotik-Shops, heute oft auch als "Erotikfachgeschäfte" bezeichnet, haben eine lange und interessante Geschichte, die von gesellschaftlichen Tabus, technologischen Entwicklungen und einem sich wandelnden Verständnis von Sexualität geprägt ist. In Deutschland, Österreich und der Schweiz entwickelte sich die Branche von geheimen Verkaufsstellen zu modernen, diskret gestalteten Fachgeschäften und Online-Shops, die Erotik und Sexualität als selbstverständlichen Bestandteil des Lebens thematisieren.


Die Anfänge: Tabus und versteckter Handel

Die Wurzeln des Handels mit erotischen Produkten reichen bis in die Antike zurück, als Liebeskunstwerke und Aphrodisiaka gehandelt wurden. In Europa des Mittelalters und der frühen Neuzeit wurden erotische Gegenstände jedoch weitgehend aus moralischen und religiösen Gründen tabuisiert. Ihre Verbreitung erfolgte vor allem im Verborgenen, etwa durch fahrende Händler oder im Rahmen von Geheimbünden.

In der Neuzeit, insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert, entstanden erste spezialisierte Händler für erotische Literatur, Kunst und Accessoires. Diese waren jedoch meist für wohlhabende Kreise zugänglich und wurden diskret betrieben, da Offenheit in diesen Themen gesellschaftlich verpönt war. Der Handel mit erotischen Produkten war vielerorts illegal oder wurde stark zensiert.


Die 1950er- und 1960er-Jahre: Der Beginn des modernen Erotikmarktes

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann sich in Europa, auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz, langsam eine offenere Haltung gegenüber Sexualität zu entwickeln. Die ersten spezialisierten Erotikgeschäfte entstanden in den 1950er- und 1960er-Jahren, häufig in Großstädten und Ballungszentren. Diese Läden waren jedoch oft klein, unauffällig und für eine breite Öffentlichkeit schwer zugänglich. Ihr Angebot beschränkte sich meist auf Reizwäsche, erotische Magazine und einfache Hilfsmittel.

Ein wichtiger Schritt in der Geschichte der Erotik-Shops war die Lockerung der Zensurgesetze in Deutschland in den 1960er-Jahren, die den Verkauf von Pornografie und erotischen Produkten erleichterte. Mit der sexuellen Revolution der späten 1960er-Jahre begann eine zunehmende Liberalisierung der Gesellschaft, die auch den Umgang mit Erotik veränderte. In diesem Zeitraum entstanden die ersten größeren Erotikmärkte, die ein breiteres Sortiment anboten.


Die 1970er- und 1980er-Jahre: Professionalisierung und Expansion

Die 1970er-Jahre markierten eine entscheidende Phase für die Entwicklung der Erotikbranche. In Deutschland wurde 1969 das Strafrecht reformiert, was den Vertrieb von Pornografie für Erwachsene legalisierte. Dies ebnete den Weg für die Eröffnung größerer und professioneller Erotikfachgeschäfte. Eine der bekanntesten Ketten, "Beate Uhse", wurde in Deutschland zur Vorreiterin. Die ehemalige Pilotin Beate Uhse gründete bereits 1946 ein Versandgeschäft für Aufklärungsbücher und Verhütungsmittel und eröffnete 1962 in Flensburg das weltweit erste Erotikgeschäft.

In Österreich und der Schweiz vollzog sich die Entwicklung etwas langsamer, da dort konservative gesellschaftliche Strukturen und strengere Gesetze den Vertrieb erotischer Produkte zunächst erschwerten. Dennoch eröffneten auch in diesen Ländern in den 1970er- und 1980er-Jahren spezialisierte Geschäfte. In Wien und Zürich beispielsweise entstanden erste Läden, die sich an ein aufgeschlossenes, urbanes Publikum richteten.

Das Sortiment der Erotik-Shops in dieser Zeit erweiterte sich erheblich. Neben erotischer Literatur und Reizwäsche kamen zunehmend Sexspielzeuge wie Vibratoren und Dildos sowie Filme auf VHS hinzu. Gleichzeitig begann die Branche, sich zu professionalisieren und von einem unseriösen Image zu lösen.


Die 1990er-Jahre: Vom Nischenmarkt zur Akzeptanz

Mit dem gesellschaftlichen Wertewandel der 1990er-Jahre und der zunehmenden Liberalisierung von Sexualität wurden Erotik-Shops in Deutschland, Österreich und der Schweiz immer mehr als legitime Einzelhandelsgeschäfte wahrgenommen. Die Themen Sexualität und Lust wurden verstärkt in den Medien behandelt, was das gesellschaftliche Tabu weiter abschwächte.

In dieser Zeit entstanden zahlreiche neue Ladenkonzepte, die sich an verschiedene Zielgruppen richteten. Neben den klassischen Erotikgeschäften öffneten sogenannte "Erotik-Boutiquen", die gezielt Frauen und Paare ansprachen und eine elegante, weniger schambehaftete Atmosphäre schufen. Diese Läden legten Wert auf diskrete Präsentation und hochwertige Produkte.

Die Verbreitung des Internets in den 1990er-Jahren hatte ebenfalls großen Einfluss auf die Branche. Online-Shops wie "Amorelie" oder "Eis.de" entstanden, die es Kunden ermöglichten, erotische Produkte anonym und bequem von zu Hause aus zu bestellen. Diese Entwicklung machte es besonders Menschen in ländlichen Regionen leichter, auf ein breites Angebot zuzugreifen.


Die Gegenwart: Erotik als Lifestyle

Heute sind Erotik-Shops in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein etablierter Bestandteil der Einzelhandelslandschaft. Moderne Geschäfte wie die Filialen von Beate Uhse, Orion oder unabhängige Anbieter bieten ein breites Spektrum an Produkten, darunter Sexspielzeuge, Dessous, Erotikfilme und Accessoires. Viele dieser Geschäfte setzen auf ein freundliches, kundenorientiertes Ambiente und qualifizierte Beratung.

Zugleich hat der Online-Handel die Branche revolutioniert. Plattformen wie Amorelie und Eis.de haben das Thema Erotik enttabuisiert und erreichen eine breite Zielgruppe durch modernes Marketing und attraktive Designs. Vor allem jüngere Generationen, die in einer weitgehend liberalen Gesellschaft aufgewachsen sind, sehen in Erotikprodukten einen Lifestyle-Aspekt, der mit Wellness und persönlichem Genuss verbunden ist.

Ein weiterer Trend ist die zunehmende Betonung von Nachhaltigkeit und Gesundheit. Viele Hersteller setzen auf umweltfreundliche Materialien, wie biologisch abbaubare Kunststoffe oder hypoallergene Produkte. Auch die Themen Diversität und Inklusion spielen eine immer größere Rolle, da die Branche versucht, alle Geschlechter, Sexualitäten und Bedürfnisse anzusprechen.


Fazit

Die Geschichte der Erotik-Shops in Deutschland, Österreich und der Schweiz zeigt einen spannenden Wandel von Tabu und Stigmatisierung hin zu Akzeptanz und gesellschaftlicher Offenheit. Was einst versteckt und mit Scham behaftet war, ist heute ein selbstverständlicher Teil des Einzelhandels und Ausdruck eines liberalen Umgangs mit Sexualität. Mit der Digitalisierung, der Weiterentwicklung von Produkten und der verstärkten Ausrichtung auf Lifestyle und Diversität hat die Branche ihren Platz in der modernen Konsumwelt gefunden. Sie zeigt, dass Erotik ein facettenreiches Thema ist, das sich kontinuierlich mit den gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen wandelt.



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