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Als kleine Zugabe zum Warenangebot sind hier einige Informationen zur Geschichte des Spielzeugs zusammengefasst. Viel Spaß beim Lesen:

Eine schöne Definition für Spielzeug ist, dass sein Zweck in ihm selbst begründet ist. Die Freude an der Beschäftigung mit seinem Material, seinen Funktionen und seinen Möglichkeiten befeuert das Ausleben des Spieltriebs, insbesondere bei Kindern. Es muss nicht unbedingt das Prädikat „Pädagogisch wertvoll“ haben, um dem Erwerb verschiedener motorischer oder kognitiver Fähigkeiten dienlich zu sein. Kinder können auch mit ganz einfachen Gegenständen Ereignisse und Beobachtungen ihres Alltages nachahmen, nachspielen oder auch eigene Vorstellungswelten realisieren. Schönes und auch aufwändiges Spielzeug dient vielmehr der Wertschätzung des Kindes und hat somit auch einen nicht unerheblichen Einfluss auf dessen Persönlichkeitsentwicklung.

Archäologische Funde bearbeiteter Knochen und Steine, die als Grabbeigabe in Kindergräbern gefunden wurden weisen darauf hin, dass man bereits in der Steinzeit seinen Kindern spezielle Gegenstände zum spielen zukommen ließ. Auch puppenähnliche Gebilde, Klappern, Rasseln und Pfeifen aus Ton wurden entdeckt. Im niederländischen Rhenen wurde eine Handaxt von nur 4,4 cm Größe gefunden. Sie wird der Zeit der Neandertaler zugeordnet. Ob alle diese Dinge ausschließlich als Kinderspielzeug Verwendung fanden, ist jedoch nicht bekannt.

In Ägypten fand man auch bereits aus Holz geschnitzte Figuren von Krokodilen und Löwen mit beweglichen Unterkiefern. Einige dieser Spielzeuge haben sogar schon eine Vorrichtung, an der eine Schnur befestigt werden kann. So konnten die kleinen Ägypter diese hinter sich herziehen. Ein Exponat des Ägyptischen Museums in Berlin, ein hölzernes Krokodil, ist bereits mit einem Mechanismus ausgestattet, der es vermag, das Maul des Tieres beim Hinterherziehen zu öffnen und zu schließen. Diese Funde werden der Zeit um 200 v. Chr. zugeordnet. Im gesamten meditteranen Raum der Antike wurden auch schon Puppen aus Holz, Ton, Terrakotta und Gips gefertigt.

In Mesopotamien (Irak / Syrien) und dem Iran diente ebenfalls die Welt der dort bekannten Tiere als Vorbild für die Spielzeugherstellung. Die Entstehung der Figur eines Löwen, der auf einer Steinplatte mit Rädern liegt und die eines Stachelschweins, ebenfalls auf einer Art Wagen liegend, werden auf das dritte Jahrtausend v. Chr. geschätzt.

Den Zeitvertreib durch Gesellschaftsspiele, wie „Dame“ und dem „Hund und Schakal Spiel“ kannte man in der Antike auch schon, was aus zeitgenössischen Wandmalereien in Ägypten geschlossen werden kann. Zu den wohl ältesten überlieferten und auch erhaltenen Spielzeugen gehört unter anderem der Kreisel, der bereits in archaischer Zeit Verwendung fand.

Für die Kinder des Mittelalters, zumindest für die, der vielen armen Leute dieser Zeit, stellte die Möglichkeit zu Spielen einen echten Luxus dar. Ihr Alltag bestand meist aus körperlich harter Arbeit. In ihrer knapp bemessenen Freizeit vergnügten sie sich mit Dingen, die die Natur ihnen bot. Sie bastelten z.B. aus Kastanien, Eicheln und Tannenzapfen kleine Spielfiguren oder erschufen sich aus Erde, Sand, Steinen und Baumästen ihr persönliches kleines Reich. Den Eltern blieb, meist aus wirtschaftlichen Zwängen heraus, kaum die Möglichkeit ihren Kindern sonderlich viel Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegenzubringen.

Für den Nachwuchs des Adels, der Bürgerschaft und der reichen Kaufleute stellte sich die Realität meist ganz anders dar. Hier stand ausreichend Spielzeug in Form von Puppen, Steckenpferden, Windmühlen, Holzreifen, Glasmurmeln, Rasseln, Zinnsoldaten, Messingpferdchen, usw. zur Verfügung. In diesen Kreisen wurde es auch als richtig erachtet, der kindlichen Nachkommenschaft eher geschlechtsspezifisches Spielzeug anzubieten. So sollte die Rollendefinition der Mädchen und Jungen in der Gesellschaft gefestigt werden. Die Mädchen wurden zum Spiel mit der Puppe und dem Puppenhaus animiert, um auf die Rolle der Mutter und der Bewahrerin der häuslichen Ordnung vorzubereiten. Ergänzend wurde auch eine Unterweisung in Strick-, Spinn- und Schmuckarbeiten angestrebt. Den Jungen wurde jegliche Art von Kriegsspielzeug dieser Zeit zugedacht. Hier stellte z.B. eine kunstvoll gearbeitete Ritterfigur mit Gelenken das ultimative Objekt der Begierde dar.

Im späten Mittelalter kam die Stadt Nürnberg ins Rampenlicht der Spielwarenszene. Dort begann man mitunter mit der Herstellung der sogenannten Docken, das waren aus Holz geschnitzte oder gedrechselte Puppen, für die auch umfangreiches Zubehör angeboten wurde. Diese verkauften sich prächtig und fanden auch von weit her ihre Käuferschaft. Seit da an, wurde Holz für lange Zeit als Rohmaterial für die Spielzeugherstellung favorisiert. Durch diesen Umstand entstanden nun in waldreichen Gebieten, wie in Thüringen, im Erzgebirge und im Alpenvorland, zahlreiche Handwerksbetriebe, die sich auf die die Herstellung von Holzspielzeug spezialisierten.

Ende des 18. Jahrhunderts entwickelte der Erzieher und Lehrer Friedrich Fröbel Spielzeuge, die er als pädagogisch wertvoll erachtete. Daraufhin gab es nun auch Baukästen und sportliches Spielgerät, das der Entwicklung der Kinder zuträglich sein sollte. Dieses wurde zunächst in darauf spezialisierten Läden angeboten.

Mit Beginn der Industrialisierung wurden dann auch deren technologischen Errungenschaften auf den Spielzeugbau angewandt. Dadurch wurde auch die Herstellung von Blechspielzeug möglich. Aus dünn gewalzten Blechen ließen sich nun Menschen- und Tierfiguren, Häuser und Fuhrwerke in hohen Auflagen herstellen. Die Veränderungen der industriellen Revolution auf das Umfeld der meisten Menschen wurden auch im Angebot des Kinderspielzeugs deutlich. Dampfmaschinen im Kleinformat sollten das Herz der Söhne mit Stolz erfüllen, mondän ausgestattete Puppenhäuser die Töchter aus gutem Hause glücklich machen. Und der Umbruch im Kinderzimmer hielt an. Im Jahre 1895 stellte die Firma Märklin erste schienengebundene und dampfbetriebene Spielzeugeisenbahnen vor. Einige Jahre später entwickelte man daraus die elektrische Modelleisenbahn, wie man sie manchmal heute noch kaufen kann.

Mittlerweile scheint die Spielzeugwelt klassenloser geworden zu sein. Viele Spielzeuge, die früher dem Nachwuchs wohlhabender Eltern vorbehalten waren, sind heute durch die Massenfertigung und Importe aus aller Welt kostengünstiger zu haben. Wenn man jedoch an die teilweise hochwertigen und auch sehr teuren elektronischen Gerätschaften, wie Handy, Spielkonsole etc. denkt, die heute zum Spielen favorisiert werden, ist deren Anschaffung noch längst nicht jedem deutschen Haushalt möglich.


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