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Eine kleine Zugabe von Lisa: Ein paar Zeilen über die Geschichte der Baumärkte...

Baumärkte sind heute aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie bieten ein breites Sortiment an Werkzeugen, Baumaterialien, Gartenartikeln und Haushaltszubehör – alles unter einem Dach. Die Geschichte der Baumärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz spiegelt den Wandel in den Bedürfnissen der Gesellschaft und der Bau- und Heimwerkerkultur wider. Diese Entwicklung ist geprägt von wirtschaftlichem Wachstum, veränderten Konsumgewohnheiten und der zunehmenden Bedeutung von Do-it-yourself (DIY)-Projekten.


Die Anfänge: Vom Fachhandel zum Baumarkt

In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war der Kauf von Baumaterialien und Werkzeugen stark spezialisiert. In Deutschland, Österreich und der Schweiz existierten Fachgeschäfte, die sich auf bestimmte Warengruppen konzentrierten, etwa Eisenwarenhandlungen, Holzhandlungen oder Malerbedarfsläden. Diese Geschäfte bedienten vor allem Handwerksbetriebe und professionelle Bauunternehmen.

Die Idee eines Baumarktes, in dem Privatpersonen und Profis gleichermaßen ein breites Sortiment an Produkten finden können, wurde erstmals in den USA umgesetzt. Dort eröffnete 1928 in Long Island der erste moderne Baumarkt. Diese Idee fand nach dem Zweiten Weltkrieg auch in Europa Anklang, da die steigende Bautätigkeit und der Wiederaufbau nach dem Krieg den Bedarf an Baumaterialien und Werkzeugen erheblich erhöhten.

In Deutschland eröffnete 1960 der erste Baumarkt nach amerikanischem Vorbild. Es handelte sich um die Firma "Bauhaus" in Mannheim, die von Heinz-Georg Baus gegründet wurde. Der Markt führte ein Selbstbedienungskonzept ein und bot ein umfangreiches Sortiment für Heimwerker. Das Modell war ein voller Erfolg und setzte neue Maßstäbe für den Einzelhandel.


Die Expansion der Baumärkte in den 1970er- und 1980er-Jahren

In den 1970er- und 1980er-Jahren erlebten Baumärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz einen regelrechten Boom. In Deutschland entstanden neben Bauhaus weitere große Ketten wie Obi (gegründet 1970 in Hamburg) und Praktiker (1978 durch Übernahme eines bestehenden Unternehmens). Diese Unternehmen setzten auf eine Mischung aus breitem Produktsortiment, großer Verkaufsfläche und gezieltem Marketing.

In Österreich begann die Entwicklung etwas später, jedoch mit ähnlicher Dynamik. Der Baumarkt Hornbach, ein deutsches Unternehmen mit Wurzeln im Pfälzer Raum, expandierte in den 1980er-Jahren auch nach Österreich. Parallel dazu etablierten sich österreichische Unternehmen wie Lagerhaus und BauMax, die sich durch regionale Nähe und ein vielfältiges Angebot auszeichneten.

In der Schweiz war die Entwicklung von Baumärkten zunächst langsamer, da die Konsumenten hier traditionell auf kleinere Fachhändler und spezialisierte Anbieter zurückgriffen. Doch auch hier gewannen Baumärkte ab den 1980er-Jahren an Bedeutung. Unternehmen wie Coop Bau+Hobby und Jumbo (gegründet 1982) etablierten sich und passten ihre Angebote an die Bedürfnisse der Schweizer Bevölkerung an.


Die DIY-Welle und ihre Auswirkungen

In den 1990er-Jahren nahm die DIY-Bewegung in Mitteleuropa stark zu. Immer mehr Menschen wollten ihre Häuser und Gärten selbst gestalten, was durch die zunehmende Verfügbarkeit von Baumarktprodukten unterstützt wurde. Die wirtschaftliche Entwicklung und die Popularität von Eigenheimen führten dazu, dass Heimwerkerprojekte für viele Menschen erschwinglich wurden.

Die Baumärkte reagierten auf diesen Trend mit einer Erweiterung ihrer Sortimente. Neben klassischen Baumaterialien wurden zunehmend Produkte für Garten- und Freizeitprojekte, Innenausbau und Dekoration angeboten. Große Baumärkte begannen zudem, umfangreiche Serviceleistungen wie Mietgeräte, Beratung und sogar Kurse für Heimwerker anzubieten.


Herausforderungen und Veränderungen im 21. Jahrhundert

Der Beginn des 21. Jahrhunderts brachte neue Herausforderungen für die Baumarktbranche. Zum einen führte die Globalisierung zu einer stärkeren Konkurrenz, da internationale Baumarktketten wie Leroy Merlin aus Frankreich oder Bauhaus ihre Präsenz in Europa ausbauten. Zum anderen veränderte das Aufkommen des Online-Handels das Einkaufsverhalten der Konsumenten. Plattformen wie Amazon und spezialisierte Online-Shops ermöglichten es Kunden, Baumaterialien und Werkzeuge bequem von zu Hause aus zu bestellen.

Viele Baumärkte reagierten mit einer Digitalisierungsstrategie und entwickelten eigene Online-Shops. Click-and-Collect-Modelle, bei denen Kunden online bestellen und ihre Ware im Markt abholen können, wurden populär. Auch Nachhaltigkeit wurde ein zentrales Thema: Immer mehr Baumärkte bieten umweltfreundliche Produkte an, von recycelbaren Baustoffen bis hin zu energiesparenden Geräten.


Die aktuelle Situation in Deutschland, Österreich und der Schweiz

Heute gehören Baumärkte zu den wichtigsten Einzelhandelssektoren in Deutschland, Österreich und der Schweiz. In Deutschland dominieren Ketten wie Obi, Bauhaus und Hornbach den Markt. In Österreich bleibt Lagerhaus ein starker regionaler Akteur, während internationale Ketten ebenfalls erfolgreich sind. In der Schweiz ist Coop Bau+Hobby einer der führenden Anbieter, während Jumbo 2021 von Coop übernommen wurde, was die Konzentration in der Branche weiter verstärkte.

Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung von Baumärkten weiter gesteigert. Viele Menschen verbrachten mehr Zeit zu Hause und investierten in Renovierungen, Gartenprojekte und Heimwerkerarbeiten. Baumärkte reagierten mit erweiterten Online-Angeboten und kontaktlosen Abholmöglichkeiten.


Fazit

Die Geschichte der Baumärkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist eine Erfolgsgeschichte, die eng mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen verknüpft ist. Vom Fachhandel für Profis bis zum modernen Baumarkt mit umfassenden Serviceangeboten haben sich diese Handelsformen ständig weiterentwickelt, um den Bedürfnissen der Konsumenten gerecht zu werden. In Zukunft werden Digitalisierung, Nachhaltigkeit und der Wunsch nach Individualität eine entscheidende Rolle spielen, um den Erfolg der Baumärkte auch in einer sich wandelnden Welt zu sichern.


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